St. Paulin, Bischofsdhron
Dhron, Moselzufluss bei Flusskilometer 151
„Dhroyne“ nannte man das Dorf an der Drohn lange. Vermutlich im 14. Jahrhundert wurde daraus „Bischofsdhron“. Damals lag der Ort im Herrschaftsgebiet von Balduin von Luxemburg, Kurfürst und Erzbischof von Trier. Heute zählt das Dorf 850 Einwohner, ist Teil der Gemeinde Morbach.
Im Jahr 1760 wurde das Pfarrhaus fertig gebaut, zwischen 1766-1770 die Kirche St. Paulin; nach Bauplänen von Johannes und Andreas Seitz. Die Hofbaumeister im Kurfürstentum Trier gelten als Meisterschüler von Balthasar Neumann. Die heutige Kirche steht auf den Grundmauern einer romanischen Kirche. Der Hochaltar ist barock, die beiden Seitenaltäre sind es auch. Links vom Altar steht die Figur des Bischofs Paulinus, dem Pfarrpatron der Kirche, rechts die Figur des hl. Donatus, Schutzpatron gegen Blitz und Unwetter. Die Orgel der Orgelbauer Stumm aus Rhaunen-Sulzbach wurde 1828 installiert.
Zur Fertigstellung der Kirche wurde eine Linde gepflanzt, die heute als Naturdenkmal eingestuft ist. Linden gelten als Symbol für Gerechtigkeit, Liebe, Frieden und Heimat, als Platz der Gemeinschaft. Martin Luther soll gesagt haben: „Wenn wir Reuter sehen unter der Linden halten, wäre das ein Zeichen des Friedens. Denn unter der Linde pflegen wir zu trinken, tanzen, fröhlich sein, denn die Linde ist unser Friede- und Freudebaum.“
Die Linde oder ein Blatt von ihr waren Symbol des freien Standes der Viehzüchter und Grundbesitzer. Im 1472 erstmals erwähnten altdeutschen Kartenspiel zeigt das Lindenblatt den freien Bauernstand. Während Eichen der Obrigkeit zugeordnet wurden, wohnte den Linden eher „lindernde“ oder freiheitsliebende Symbolkraft inne. Wallfahrer trugen Lindenblätter. Wenn die Luft „lind“ ist, bläst sie uns nicht rau entgegen, sie ist mild, sanft – „lind“.