Chagall-Fenster, Cathédrale Saint-Étienne, Metz
Mosel Flusskilometer 297
„… spürt der Besucher die grandiose Erhabenheit und Ruhe des Gebäudes. Erzeugt wird diese einzigartige Atmosphäre durch riesige 6.500 Quadratmeter Fensterfläche. „Laterne Gottes“ wird die Stephans-Kathedrale von Metz deshalb genannt und „Edelstein Lothringens“. 1220, vor 800 Jahren, wurde der Grundstein für den Neubau gelegt. Am 2. Dezember 1220 ermächtigte Papst Honorius III. Bischof Konrad von Scharfenberg, zehn Jahre lang Spenden für die Arbeiten zu sammeln, die „hohe Ausgaben“ erforderten.
Die Bischofskirche von Metz nennt nicht nur ein 42 Meter hohes Gewölbe ihr Eigen – eines der höchsten des gotischen Kirchbaus überhaupt; sondern auch eine der größten Kirchenfensterflächen der Welt. Zum Vergleich: Das gotische „Glas-Universum“ von Chartres hat „nur“ 2.500 Quadratmeter. Die Fenster des Lang- und Querhauses wurden zwischen dem 13. und dem 20. Jahrhundert von bedeutenden Künstlern gestaltet. Der berühmteste von ihnen war Marc Chagall (1887-1985).
Im linken Querhaus erzählt Chagall die Geschichte von Adam und Eva, die wie zwei Verliebte durch das leuchtend gelbe Paradies schweben. Nach dem Sündenfall müssen sie aber in die blaue Realität am rechten unteren Bildrand abtauchen. Im Chorumgang ein weiteres Meisterwerk des jüdischen Künstlers: Farbenprächtige Szenen aus dem Buch Genesis zeigen unter anderem das Opfer Abrahams, Jakob im Kampf gegen den Engel, Jakobs Traum und Moses mit dem brennenden Dornbusch. Chagall fertigte die Zeichnungen ohne Honorar; ein Geschenk für die Metzer zum Dank dafür, dass sie während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg Juden geschützt hatten.“
(www.katholisch.de)