Altarbild d’Hattonchâtel, Collégiale Saint-Maur, Hattonchâtel
Yron, Orne, Moselzufluss Flusskilometer 277
Die ehemalige Stiftskirche Saint-Maur d’Hattonchâtel im gotischen Stil hat einen Kreuzgang, wird von einem Befestigungsturm flankiert und beherbergt ein polychromes Altarbild, das Ligier Richier bzw. seiner Werkstatt zugeschrieben wird. Kirche und Kreuzgang wurden 1908 unter Denkmalschutz gestellt.
Hattonchâtel war ab dem 9. Jahrhundert Residenz der Bischöfe von Verdun, erhielt 1328 von Henri d’Apremont die Gründung einer Stiftskirche. Sie zählte zehn Kanoniker sowie ein Kanonikat für den Archidiakon von La Rivière und stand unter der Leitung des gewählten Dekans, der als Pfarrer der Gemeinde eine zusätzliche Präbende erhielt. Die von Anfang an bescheidenen Einkünfte reichten schließlich nicht mehr aus, sodass die Stiftskirche 1707 nach Saint-Léopol de Saint-Mihiel verlegt wurde.
Das heutige Gebäude wurde zwischen dem Ende des 15. und dem Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet.
Der an die Kirche angrenzende Kreuzgang bestand aus drei Galerien, von denen eine zerstört wurde. Die an die Dorfbefestigung angelehnte Galerie beherbergt ein erstaunliches Altarbild, das Ligier Richier oder seiner Werkstatt zugeschrieben wird.
Dieser Renaissancealtar (1523) aus polychrom behauenem Maas-Stein gilt als Jugendwerk von Ligier Richier und stellt drei Episoden der Passion Christi dar. Aufgrund seiner Größe (2,60 m x 1,60 m) und seiner Berühmtheit ist es eines der bedeutendsten Altarbilder Lothringens.
(Quelle: fr.wikipedia.org)